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Gedenkveranstaltung zum Novemberpogrom

Gedenkveranstaltung zum Novemberpogrom

Die Novemberpogrome 1938 – bezogen auf die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 auch Reichskristallnacht oder Kristallnacht genannt, waren vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden in Deutschland und Österreich.

Wir „frei-aleviten österreich“ gedachten heute an die Verstorbenen und haben unsere Anteilnahme ausgesprochen.

 

Wir haben uns heute zusammengefunden um an die Reichsprogromnacht, am 9. November 1938 zu erinnern.

Die Gewalt, die Zerstörungswut die an diesem Abend zu Tage kam, wurde von langer Hand geplant und die Gewalt wurde von Menschen an Menschen ausgeübt.

Dies darf man nicht vergessen, den „Gewalt ereignet sich nicht, Gewalt wird ausgeübt“.

Die Reichsprogromnacht markiert nicht den Beginn einer antisemitischen Politik, sie begann schon Jahre zuvor vor allem in Form, antisemitischer Gesetzgebung, dies war der Auftakt zur systematischen Judenvernichtung, die in der Ermordung von ca. 6. Millionen Menschen mit „jüdischer Herkunft“ endete.

Unter den Toten in den Konzentrationslagern befanden sich auch, Sinti und Romas, Homosexuelle, Sozialdemokraten und Menschen mit anderer Gesinnung und auch Kranke und Menschen mit Behinderungen.

Mit der Zerstörung von 1400 Synagogen, jüdischen Geschäften und Friedhöfen, zerstörte man innerhalb von einigen Tagen, das gesamte öffentliche Leben in Österreich und in Europa. Dadurch haben sie die

Sichtbarkeit unserer jüdischen Mitmenschen bewusst ausradiert und sie in den Konzentrationslagern nur als Nummern behandelt und sie auch getötet.

Nein sie waren keine Nummern, sie waren Menschen, so wie du und ich. Menschen mit individuellen Lebensgeschichten, Träumen, Leidenschaften, Ansichten, manche gläubig, manche weltlicher, und sie haben unter uns gelebt.

Aber nach 1945 will niemand, von der Verschleppung von Juden, von der Tötung vom jüdischen Mitmenschen und den Konzentrationslagern, etwas gewusst haben.

Dabei ist die Symbolhaftigkeit dieser Nacht offensichtlich und von den Nazis bewusst in Szene gesetzt worden.

Es war der Beginn der schlimmsten und der traurigsten Zeit, die Zeit der Diskriminierung, die Zerstörung und Enteignung von jüdischem Eigentum, der Ermordung von Menschen.

Und auch heute haben Menschen, aus dieser Geschichte nichts gelernt. Der Krieg in der Ukraine muss aufhören, es dürfen keine Unschuldigen Menschen mehr sterben.

Dies ist eine sehr traurige Realität und wir die „frei-aleviten österreich“ möchten „ihnen die Hand reichen“ und gemeinsam für uns für den Frieden auf diese Welt einsetzten.

Wir als „frei-aleviten österreich“ möchten auch heute, den Iranischen Frauen und allen Menschen, für ihren Mut unseren Respekt aussprechen und mögen sie ihre Freiheit bald erlangen.

Wir dürfen die Augen nicht vor der Ungerechtigkeit verschließen, die auf dieser Welt begangen wird und wurde.

Auch wir Aleviten haben in der Vergangenheit Progrome erlebt und 1938 ist auch in unserer Geschichte, ein unvergessliches Datum.

Deswegen können wir nur gemeinsam für eine bessere und friedlichere Welt sorgen. Nur wenn wir gemeinsam uns für den Frieden auf der Welt einsetzten, kann es für unsere Kinder, ein friedliches Leben im Morgen geben, deswegen vergessen wir die Geschichte der Vergangenheit nicht.

 

Wer sich selbst und andere kennt
Wird auch hier erkennen
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen
Sinnig zwischen beiden Welten
Sich zu wiegen – das mag gelten
Also zwischen Ost und Westen

 

Sich bewegen…
In Freiheit…
Im Gewand des Anstandes ein Leben lang…
Dies waren die Ziele und die Lehre von unserem Gelehrten Haci Bektas Veli….

Ich möchte mich im Namen der „frei-aleviten österreich“ bedanken und unsere Anteilnahme an diesem traurigen Tag, den wir nicht vergessen werden aussprechen.

Mögen die Verstorbenen in Frieden ruhen.

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